Prof. Dr. Frank Bradke erhält den renommierten Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis

Prof. Dr. Frank Bradke, Arbeitsgruppenleiter im DZNE und kooptiertes Mitglied der Fachgruppe Molekulare Biomedizin der Universität Bonn, ist Preisträger des Leibnizpreises

Prof. Dr. Frank Bradke

Prof. Dr. Frank Bradke. Foto: DZNE/Laubertphoto

Zwei Forscher der Universität Bonn, Prof. Dr. Peter Scholze vom Hausdorff Center for Mathematics, einem Exzellenzcluster der Universität Bonn, und Prof. Dr. Frank Bradke, der am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) arbeitet und Professor für Neurowissenschaften an der Universität Bonn ist, erhalten für ihre herausragenden Forschungsleistungen den renommierten Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis. Das hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) heute in Bonn bekanntgegeben. Die mit 2,5 Millionen Euro dotierte Auszeichnung ermöglicht den Preisträgern große Freiheit in der Forschung. Peter Scholze ist mit seinen 27 Jahren der jüngste Preisträger seit Beginn des Leibniz-Förderprogramms 1985.

Frank Bradke erhält den Leibniz-Preis für seine wegweisenden Forschungen auf dem Gebiet der regenerativen Neurobiologie. Er untersucht das Wachstum der Axone, also jener Fortsätze von Nervenzellen, deren fehlende Regenerationsfähigkeit eine zentrale Rolle bei Querschnittslähmungen spielt. Wie diese Fasern wieder zum Wachstum angeregt werden können, untersuchte Bradke in mehreren aufeinander aufbauenden Arbeiten. Dabei entdeckte er, dass die für die Stabilität des Zytoskeletts wichtigen Mikrotubuli im Axon deutlich stabiler als in anderen Zellfortsätzen sind. Darauf folgte die ebenso weitreichende Erkenntnis, dass eine pharmakologische Stabilisierung dieser Mikrotubuli auch die Regeneration der Axone fördern kann. Ebenso bahnbrechend war schließlich der Befund, dass eine solche pharmakologische Stabilisierung zugleich auch die Narbenbildung im Rückenmark hemmt. Alle diese und weitere Arbeiten Bradkes sind sowohl für die Grundlagenforschung als auch für therapeutische Ansätze von außerordentlicher Bedeutung. „Der Leibniz-Preis ist eine Bestätigung, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Diese Auszeichnung wird unserer Gruppe ganz neue Möglichkeiten eröffnen, um unsere Forschung weiterzuführen", so Frank Bradke.

Der Rektor und Kanzler der Universität, Prof. Dr. Michael Hoch und Dr. Reinhardt Lutz, übermittelten den Preisträgern nach der Veröffentlichung durch die DFG die Glückwünsche der Universität. Rektor Prof. Hoch sagte: „Wir gratulieren den beiden sehr herzlich zum Leibniz-Preis und freuen uns mit ihnen über diese große Anerkennung ihrer exzellenten Leistungen.“