Nature-Publikation des Uniklinikums und des LIMES-Instituts: UV-Strahlen liefern wandernden Hautkrebs-Metastasen einen Kompass

Am UV-Bestrahlungsgerät: Prof. Dr. Thomas Tüting, Dr. Thomas Quast, Tobias Bald, Dr. Jennifer Landsberg, Prof. Dr. Waldemar Kolanus und Prof. Dr. Michael Hölzel (von links) am Universitätsklinikum Bonn. (c) Foto: Volker Lannert/Uni Bonn

Ein internationales Forscherteam, angeführt von Prof. Thomas Tüting vom Universitätsklinikum Bonn und unter Beteiligung der LIMES-Abteilungen von Prof. Förster und Prof. Kolanus hat jetzt herausgefunden, dass ultraviolette Strahlen nicht nur für die DNA-Schäden in der Haut verantwortlich sind, die das so genannte Melanom (schwarzer Hautkrebs) entstehen lassen. Über einen zweiten, neuartigen Wirkmechanismus heizen UV-Strahlen die Weiterentwicklung des Krebses in einen bösartigen, metastasierenden Tumor durch das Entstehen von Entzündungsreaktionen regelrecht an. Ein weiterer wichtiger Befund der in „Nature“ veröffentlichten Studie ist die Aufklärung des zugrundeliegenden Mechanismus: Bösartige Melanomzellen werden nämlich durch das UV-vermittelte Entzündungsgeschehen so verändert, dass sie entlang von Blutgefäßen das Hautgewebe verlassen können, um sich in anderen Organen anzusiedeln. Sonnenbrände schaden also doppelt: Sie erzeugen Tumoren – aber richten ihnen darüber hinaus ein „Navigationssystem“ ein und erhöhen so ihre Aggressivität. Diese Ergebnisse legen auch nahe, dass eine entzündungshemmende Therapie des malignen Melanoms erfolgreich sein könnte. 

Kontakt:

Prof. Dr. Waldemar Kolanus
Molecular Immunology and Cell Biology
Life and Medical Sciences Institute (LIMES)
Phone: +49 228 / 73 - 6 27 90
Email: wkolanus@uni-bonn.de
Website AG Kolanus

Publikation: Ultraviolet radiation-induced inflammation promotes angiotropism and metastasis in melanoma, Nature, DOI: 10.1038/nature13111

Kommentar: Inflammation highlights the way to metastasis, Nature, DOI:10.1038/nature13062