Am 13. Mai blickte man im Festsaal der Uni Bonn definitiv in mehr asiatische als europäische Ge-sichter, denn zum vierten Mal wurde der “Waseda University Day” begangen. Seit fast 60 Jahren arbeiten die Uni Bonn und die Waseda University in Tokyo eng zusammen, was auch von weiteren Institutionen unterstützt wird, beispielweise dem DAAD und der Alexander-von-Humboldt-Stiftung.

Rektor Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Hoch begrüßte Waseda-Präsident Prof. Dr. Aiji Tanaka, der mit einer 34-köpfigen Delegation nach Bonn gereist war. Sowohl Prof. Hoch als auch der Prof. Tanaka beton-ten die Bedeutung der Zusammenarbeit. “Unsere Hochschulen können sich ergänzen, so beispielsweise in dem Bereich Ingenieurwissenschaften, den es in Bonn nicht gibt”, so der Bonner Rektor.

Wie genau die Zusammenarbeit der beiden Universitäten aussieht und wie sie sich entwickelt hat, zeigte Prof. Kiochiro Agata, der erst kürzlich zum Botschafter der Uni Bonn an der Waseda University ernannt worden war. Und nicht nur das: Er gehört zur ersten Generation derer, die die Möglichkeit zum Austausch genutzt haben, und war selbst einige Zeit an der Uni Bonn. Es waren beachtliche Zahlen, die er in seinem Vortrag nannte: Seit 1960 sind 3074 Japaner an die Uni Bonn gekommen, 425 Deutsche haben die Möglichkeit zum Forschungsaufenthalt in Japan genutzt. Zudem formulierte Agata aber auch die Aufgaben dieser Partnerschaft für die Zukunft. Dazu zählen auch die Vorhaben, mehr Frauen für den universitären Austausch zu gewinnen und ein Alumni-Netzwerk aufzubauen.

Anschließend stellten Vertreter beider Universitäten konkrete Beispiele der gemeinsamen Forschung aus den Bereichen Lebenswissenschaften, Robotik, nachhaltige Entwicklung, Philosophie und Japanstudien vor.  Am Nachmittag fanden dann zu diesem Themenbereichen Workshops statt – u.a. der „Individual Research Workshop on Advanced Research for Ageing Society“ am LIMES-Institut, dem langjährigen Partnerinstitut der Waseda Universität im Bereich der Biomedizin, Chemischen Biologie und Medizinischen Chemie.